Dass sich mein Leben in die Richtung eines yogischen Lebensstils bewegen sollte, war nicht von Beginn an offensichtlich.
Ich wurde in eine Familie hinein geboren, die weder spirituell noch besonders gläubig war. Ich kann mich auch nicht erinnern mir in meiner Kindheit die yogische Frage “wer bin ich?” gestellt zu haben. Meine Mutter wünschte sich eine Eva-Maria und mit meinem Namen war ich immer glücklich.
Von klein an bis hin zu meinen Universitätstudien unterstützten mich unterschiedliche Sportarten, wie z.B. Handball, in meinem Bewegungsdrang, während meine akademischen Studien mir die Tür für Reisen und andere Kulturen öffneten.
Als ich nach meiner Lektorentätigkeit für deutsche Sprache und Literatur an Universitäten in Italien nach Berlin kam, entdeckte mich der Tanz und ich ihn. Dieser bewegte mich auch ohne Tanzausbildung mit Aufführungen bis hin nach Japan und Australien.
Schon damals rieten mir Freunde zum Yoga. Obwohl mich weder Fotos mit Yoga-Haltungen noch deren Beschreibungen besonders ansprachen, habe ich mit viel Zurückhaltung und Skepsis eine Ausbildung in PranaYoga (mehr eine Kombination aus Feldenkrais und Alexander Technique) und Meridian Hatha Yoga gemacht.
Aber erst das Kennenlernen von TriYoga und das Zusammentreffen mit Kaliji im Dezember 1999 hat mich im tiefsten Inneren bewegt. Ich erinnere mich noch genau an unsere erste Begegnung im TriYoga Center in Santa Cruz, Kalifornien.
Ich traute meinen Augen nicht. Vor mir schwebte eine Fee mit grazilen, harmonischen und leichten Bewegungen durch eine fließende Yoga-Praxis; eine Erfahrung, die nicht in Worte zu fassen ist.
Mein Herz war geöffnet; sowohl meine Seele als auch mein Körper überließen sich dem Flow. Ich habe nicht wahrgenommen, wie die Stunden dahin flogen. Ich wusste nur, dass ich weitermachen, und Kaliji treffen musste. Ich hatte Glück, und schon am nächsten Tag ein persönliches Treffen mit ihr.
Ich hatte ja keine Ahnung was mich wirklich erwartete: Da saßen wir uns also gegenüber, uns in die Augen blickend, redend, schweigend, lachend, ihre Augen permanent die Farbe wechselnd, von nachtschwarz bis katzengrün, ihre schönen Hände immer in Bewegung, immer im Fluss, ein Tanz von einem Mudra ins nächste.
Aber wie war das möglich? Auch meine Finger versuchten sich diesem Tanz in unvorstellbaren Gesten anzuschließen, vielleicht noch nicht ganz so elegant, aber immerhin, da war unbestreitbar ein Fließen, ein Ausdruck.
Nach dem Wochenende war ich aufgewühlt. Das erste mal in meinem Leben war ich einer leibhaftigen “Göttin” begegnet, einer aus dem westlichen Kulturkreis, einer zum anfassen, nicht nur zum träumen, einer, die eine so unglaublich einzigartige, exakte, systematische Methode entwickelte und begründete, entstanden wie der ursprüngliche Yoga aus dem inneren Strom der universellen Lebensenergie, einer, die diese ursprünglich Eingebung aus der alten Zeit ins 21. Jahrhundert bringt, mit einer Präzision und Eleganz, in der es nicht eine unnötige, nicht eine eckige, nicht eine unmotivierte Bewegung gibt, einer, die durch ihre Anwesenheit, ihre zeitlose Weisheit in ihren Unterweisungen und ihre Beherrschung des flow inspiriert.
Das konnte und durfte ich nicht für mich behalten. TriYoga wurde zu meiner Lebensaufgabe. Das vollständige Eintauchen in TriYoga machte es möglich Mitglied des weltweiten Ausbildungsteams zu werden. Im Jahr 2000 führte ich TriYoga als fortlaufende Kurse in Berlin ein, knüpfte Kontakte, schrieb Artikel, veröffentlichte ein Interview mit Kali Ray.
Heute verbreite ich nach wie vor die TriYoga Praxis durch Workshops und Ausbildungen. Meine häufigen Reisen mit Kaliji halten mich in meiner Praxis und meinen Unterricht auf dem neuesten Stand. So kann ich ihre neuesten Yogaflows und neuen Ideen an die TeilnehmerInnen weitergeben.
Ich hatte großes Glück auf viele hilfreich, neugierige und vor allem mutige Menschen zu treffen, die mich zum Teil unbesehen für einen Workshop einluden und mir so bei der Verbreitung von TriYoga weltweit halfen. Ihnen gilt mein besonderer Dank!
Ja, TriYoga bewegt mich nach wie vor, innerlich und äusserlich, bringt mich an Grenzen und führt mich darüber hinaus. Rein äusserlich von Ländern in Europa in Länder Asiens. Innerlich in tiefe, zum Teil ungeahnte Gewässer… und natürlich immer und immer wieder zurück zum Ursprung: zu Kaliji.